Die Geschichte des Irans ist reich an Aufruhr, Transformation und Widerstand. Inmitten dieser komplexen Geschichte steht eine Figur, die sich durch ihren Mut und ihre unerbittliche Entschlossenheit hervorhob – Hengameh Shahidi. Als Aktivistin und Anwältin für Frauenrechte kämpfte sie unerschütterlich für Gleichberechtigung und gegen den systemischen Sexismus, der in der iranischen Gesellschaft tief verwurzelt war.
Ein entscheidender Meilenstein in Shadidis Kampf war die “One Million Signatures”-Kampagne. Diese Petition, die im Jahr 2006 gestartet wurde, forderte eine Reform des iranischen Rechtscodes mit dem Ziel, die Diskriminierung von Frauen zu beseitigen.
Die Wurzeln der Ungleichheit:
Um den revolutionären Charakter der “One Million Signatures”-Kampagne zu verstehen, ist es essenziell, die tiefgreifende Ungleichheit, mit der iranische Frauen konfrontiert waren, zu beleuchten. Trotz einiger Fortschritte in den Jahrzehnten nach der Islamischen Revolution von 1979 blieben Frauen
Rechtsbereich | Diskriminierende Gesetzgebung |
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Ehe und Scheidung | Männer konnten sich leichter scheiden lassen als Frauen; Frauen hatten weniger Rechte im Falle einer Scheidung. |
Sorgerecht | Mütter hatten oft Schwierigkeiten, das Sorgerecht für ihre Kinder zu erhalten. |
Erbschaft | Frauen erhielten häufig einen geringeren Anteil am Erbe als Männer. |
Zugang zum öffentlichen Leben | Frauen benötigten die Erlaubnis ihres Ehemanns oder Vaters, um z. B. ein Reisevisum zu beantragen. |
Diese Diskriminierung hatte weitreichende Folgen für das Leben iranischer Frauen. Sie waren in ihrer beruflichen Entwicklung eingeschränkt, hatten weniger Möglichkeiten zur finanziellen Unabhängigkeit und standen oft vor einer doppelten Belastung durch Arbeit und Hausarbeit.
Die “One Million Signatures”-Kampagne: Eine Stimme der Hoffnung
Die “One Million Signatures”-Kampagne entstand aus der Erkenntnis, dass ein grundlegender Wandel im iranischen Rechtscode erforderlich war, um die Diskriminierung von Frauen zu beenden. Unter der Führung von Aktivisten wie Hengameh Shahidi und vielen anderen engagierten Frauen organisierte man Unterschriftensammlungen, öffentliche Kundgebungen und Informationskampagnen, um auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.
Die Kampagne war bemerkenswert für ihre breite Unterstützung. Menschen aller Altersgruppen, gesellschaftlicher Schichten und Glaubensrichtungen schlossen sich an. Dies demonstrierte die tiefgreifende Sehnsucht nach Veränderung in der iranischen Gesellschaft.
Der Kampf gegen Unterdrückung: Hindernisse und Erfolge
Die “One Million Signatures”-Kampagne stieß jedoch auch auf heftigen Widerstand. Konservative Kräfte innerhalb des iranischen Systems versuchten, die Bewegung zu unterdrücken. Aktivisten wurden verhaftet, bedroht und zur Aufgabe gezwungen.
Trotz dieser Hürden erzielte die Kampagne bedeutende Erfolge. Sie lenkte internationale Aufmerksamkeit auf die Lage der Frauen im Iran und trug dazu bei, den Druck auf das Regime zu erhöhen. Auch innerhalb des Landes brachte die Kampagne eine wichtige öffentliche Debatte über Frauenrechte in Gang, die bis heute andauert.
Der Weg nach vorne: Ein Kampf ohne Ende
Die “One Million Signatures”-Kampagne war ein Wendepunkt im Kampf iranischer Frauen um Gleichberechtigung. Obwohl die gewünschte rechtliche Reform noch aussteht, hat die Kampagne ein bleibendes Erbe hinterlassen.
Heute setzen Aktivistinnen und Aktivisten in Iran den Kampf für soziale Gerechtigkeit fort, inspiriert von der Entschlossenheit und dem Mut derjenigen, die vor ihnen kämpften. Der Weg zur Gleichberechtigung ist lang und steinig, aber die “One Million Signatures”-Kampagne zeigt, dass selbst die kleinste Stimme einen gewaltigen Wandel einleiten kann.